Herausforderung Energienetze: EnBW will Partnerschaften mit Kommunen erneuern und ausbauen (2024)

Die EnBW gibt den Startschuss für die zweite Runde ihres Beteiligungsmodells „EnBW vernetzt": Zum 1. Juli 2025 können sich berechtigte Kommunen in Baden-Württemberg wieder an einem Herzstück des Konzerns, der Netze BW, beteiligen. In der ersten Runde in 2020/2021 hatten über 200 Städte und Gemeinden zugegriffen; jetzt können sie und weitere 400 Kommunen das Angebot erneut prüfen. Das Modell bietet den Kommunen eine einfache und rechtlich geprüfte Möglichkeit, die Zukunft der Strom- und Gasnetze mitzugestalten und am stabilen wirtschaftlichen Erfolg der Netze BW teilzuhaben.

Dirk Güsewell, EnBW-Vorstand für systemkritische Infrastruktur, erklärte dazu: „Seit unserem ersten Angebot vor vier Jahren hat sich die Welt und speziell die Energiewelt noch einmal weitergedreht. Herausforderungen wie die Finanzierbarkeit und Akzeptanz der Energiewende, aber auch Fragen zur Versorgungssicherheit und Robustheit unserer Infrastruktur sind noch relevanter und wichtiger geworden. Die gute Zusammenarbeit zwischen Netze BW und Kommunen zeigt, wie wir die Kräfte bündeln können. Ich lade alle berechtigten Städte und Gemeinden herzlich zur Teilnahme und zur aktiven Mitarbeit an der weiteren Gestaltung einer modernen und nachhaltigen Energieinfrastruktur vor Ort und in Baden-Württemberg ein.“

Die EnBW ist traditionell ein enger Partner der Kommunen im Land, zumal das Unternehmen durch die Anteile des Landes und des Zweckverbands Oberschwäbische Elektrizitätswerke selbst größtenteils im öffentlichen Besitz ist. Dadurch ist die EnBW ideal aufgestellt, um die Energiewende in enger Partnerschaft mit den lokalen Akteuren voranzutreiben. Die Konzerntochter Netze BW als größter Verteilnetzbetreiber im Land bietet dabei eine Vielzahl von Anknüpfungspunkten für Kommunen. Waren zum Beispiel zu Beginn des Beteiligungsmodells bereits über 160.000 zumeist kleine und private Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Netz angeschlossen, sind es heute schon fast doppelt so viele. Die neue, dezentrale Energiewelt stellt zugleich zusätzliche Anforderungen an die Stromnetze: Allein für die Netze BW wird der Investitionsbedarf dafür in den nächsten 20 Jahren auf rund 35 Milliarden Euro geschätzt. Auch bei zahlreichen anderen Themen wie der Breitbandversorgung, der kommunalen Wärmeplanung, dem Katastrophenschutz oder der Quartiersentwicklung gibt es eine fest etablierte Zusammenarbeit zwischen Kommunen und EnBW.

Das Beteiligungsmodell im Detail

Die 214 Kommunen aus der ersten Runde von „EnBW vernetzt“ halten heute mittelbar rund 14 Prozent der Anteile an der Netze BW. Für sie besteht die Möglichkeit, ihre Anteile neu zu justieren. Rund 400 weitere Kommunen im ganzen Land sind teilnahmeberechtigt und können das Angebot jetzt in Ruhe prüfen. Voraussetzung ist, dass die Netze BW in einer Kommune zum 1. April 2024 Eigentümerin und Netzbetreiberin des örtlichen Strom- oder Gasnetzes ist. Die Kommunen können dann zum 1. Juli 2025 nach einem festgelegten Schlüssel Anteile an einer Beteiligungsgesellschaft erwerben. Der Höchstbetrag hängt von der abgesetzten Energiemenge sowie von der Einwohnerzahl ab. In Summe können maximal 24,9 Prozent an der Netze BW von der Beteiligungsgesellschaft gehalten werden. Diese erhält eine jährliche, bis Ende 2029 festgeschriebene Ausgleichszahlung bezogen auf den Gegenwert der Anteile. Jede Kommune kann auch weiterhin alle fünf Jahre die Entscheidung treffen, ihre Beteiligung fortzusetzen, aufzustocken, zu verringern oder zu beenden.

Beteiligte Kommunen auf Augenhöhe

„Unsere Erfahrungen mit den kommunalen Partnern aus „EnBW vernetzt“ sind außerordentlich positiv und ermutigend“, erklärte Steffen Ringwald, Geschäftsführer der Netze BW: „Es gehen zahlreiche Impulse hin und her, und das gegenseitige Verständnis ist erkennbar gewachsen. Was die Kommunen uns sagen, kommt an.“

Aktuell stellen die Kommunen mit Bürgermeister Alexander Eger (St. Leon-Rot) einen Geschäftsführer der Kommunalen Beteiligungsgesellschaft sowie mit Felix Geider (Östringen) und Oliver Spieß (Fronreute) zwei Aufsichtsräte der Netze BW. „Wir werden als Vertreter der kommunalen Anteilseigner im Aufsichtsrat auf Augenhöhe wahrgenommen, und es wird erkennbar auf die kommunale Expertise zurückgegriffen“, berichten die beiden Aufsichtsräte stellvertretend für die beteiligten Städte und Gemeinden. Zusätzlich gibt es regelmäßige Konsultationen im Kreis beteiligter Kommunen.

In Kürze erhalten alle berechtigten Städte und Gemeinden ausführliche Informationsunterlagen. Die Kommunalberater*innen der EnBW stellen das Modell auf Wunsch vor Ort im Detail vor und beantworten Fragen. „Wir wissen, dass die finanzielle Situation in vielen Kommunen heute angespannter als vor vier Jahren ist. Gerade deshalb ist ein starkes Netzwerk zwischen Kommunen und EnBW heute wichtiger denn je, um die Energiewende Schritt für Schritt voranzubringen“, so Steffen Ringwald.

Über die Netze BW

Die Netze BW GmbH steht für eine sichere, zuverlässige, effiziente und kostengünstige Versorgung sowie kundennahen Netzservice. Sie ist das größte Netzunternehmen für Strom, Gas und Wasser in Baden-Württemberg und eine Tochtergesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Sie betreibt unter anderem die insgesamt knapp 100.000 Kilometer langen Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetze für rund 2,5 Millionen Netzkunden im Land sowie das Gasverteilnetz mit fast 160.000 Hausanschlüssen. Außerdem erbringt und vertreibt sie netznahe und kommunale Dienstleistungen für Kommunen und Stadtwerke. Das Unternehmen hat an über 90 Standorten in Baden-Württemberg mehr als 5.000 Mitarbeitende und über 600 Auszubildende und Studierende.

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